Zukunftsbeständige IT: Konflikt moderne Technik und Energieeffizienz?

Erstellt von Markus Arnold am 10.09.2024 09:27:41
Markus Arnold
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Die Europäische Union ist an der Schwelle zu einer neuen Ära der Nachhaltigkeit, die durch die Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) im Jahr 2024 gekennzeichnet ist. So musste jeder EU-Mitgliedstaat bis zum 06.07.2024 das EU-Gesetz in ein nationales Recht umsetzen.

Eine aktuelle Übersicht der umgesetzten Rechte je EU-Land kann hier eingesehen werden: Richtlinie - 2022/2464 - EN - EUR-Lex (europa.eu).

Durch dieses EU-Gesetz werden Unternehmen verpflichtet, Nachhaltigkeitsthemen zu berücksichtigen, sofern diese wesentlich für das Geschäftsergebnis oder aus ökologischen oder sozialen Gründen berücksichtigt werden müssen. Diese Richtlinie wird die Transparenz von Unternehmen in Bezug auf ihre CO-Emissionen und Nachhaltigkeitsbemühungen erhöhen. Als einer der wichtigsten Handelspartner für die Schweiz wird die neue CSRD-Verordnung voraussichtlich auch die hiesigen Unternehmen betreffen. Insbesondere wenn Schweizer Unternehmen in einem EU-Mitgliedsstaat eine Zweigstelle besitzen und einen Nettoumsatz von 150 Mio. EUR erwirtschaften.

Doch was bedeutet dies für die IT von Schweizer Unternehmen, die ihre eigene IT-Infrastruktur betreiben? Die Anforderungen an die Nachhaltigkeit von IT-Systemen werden zunehmen, und damit auch die Kosten und der Aufwand für den Betrieb eines eigenen Rechenzentrums. Die Betriebsauslastung von On-Premises-Ressourcen sollte aufgrund der Ausfallsicherheit bei maximal 50 % liegen, was eine erhebliche Verschwendung von Energie und Ressourcen ist. Doch in der Schweiz steigen Strom- und Heizkosten. Diese werden durch verschiedene Faktoren zusätzlich verschärft:

  • Erhöhte Nachfrage nach Energie
  • unzureichende Öl- und Gasvorräte
  • steigende Temperaturen
  • unterbrochene Lieferketten

Die Schweiz ist stark von der Energieversorgung aus dem Ausland abhängig, obwohl sie eigene Wasser- und Kernkraftwerke betreibt. Trotzdem muss die Schweiz Öl, Gas und sogar Strom importieren, speziell in den Wintermonaten. Es wird von einer möglichen Energieknappheit in den nächsten Jahren gewarnt, und es gibt Bemühungen, Lösungen für die Energieversorgung im Winter zu finden.[1]

Folglich besteht das Ziel darin, den Energieverbrauch in Betrieben zu optimieren. Jedoch wird dies durch den wachsenden Energiebedarf neuer Technologien komplizierter, denn deren Stromverbrauch übertrifft bereits den mancher Nationen:

  • Stromverbrauch 2023:
    • Bitcoin: 121,12 TWh
    • ChatGPT: ca. 0,2 TWh[2]
    • Schweiz: 56,1TWh[3]
    • Deutschland: 516,5TWh[4]

[1] Drohender Energiemangel - Strommangellage: Das ist der Notfallplan des Bundes - News - SRF

[2] The growing energy footprint of artificial intelligence: Joule (cell.com)

[3] https://www.bfe.admin.ch

[4] Bruttostromverbrauch in Deutschland bis 2023 | Statista


Wie schafft es ein Unternehmen daher, den Energiebedarf für das eigene Rechenzentrum zu erfassen und zu verbessern?

Für diese Herausforderung stellt HPE die Lösung «Cloudphysics» zur Verfügung. Damit können die Ressourceneffizienz sowie potenzielle Kostenoptimierungen im eigenen Rechenzentrum und bei Public Cloud Anbietern ermittelt werden. Dies kann in vier einfachen Schritten erbracht werden: 

  1. Schaffung von Transparenz über den realen Ressourcenverbrauch

    Der erste Schritt besteht darin, einen klaren Überblick über alle genutzten Ressourcen im Rechenzentrum zu erhalten. Dabei ist es wichtig, nicht nur die aktuellen Leistungsdaten, sondern auch die Lebenszyklen von Betriebssystemen und Hardware zu berücksichtigen. So können veraltete, ineffiziente oder überflüssige Systeme erkannt und abgeschaltet werden. Cloudphysics unterstützt diese Analyse mit einer umfassenden Überwachungslösung, die nicht nur die Systeme und ihre Leistungsaufnahme erfasst, sondern auch die Kosten, die Risiken und die Compliance berücksichtigt:

    Diagramm


  2. Optimierung von bestehenden Systemen:

    Eine wichtige Massnahme zur Optimierung ist das Rightsizing, d. h. die Anpassung der Ressourcenzuweisung an den realen Bedarf. Viele Systeme sind überdimensioniert oder unter ausgelastet, was zu unnötigen Kosten und Energieverbrauch führt. Mit Cloudphysics können die IT-Verantwortlichen die Performance und die Auslastung ihrer Systeme über einen längeren Zeitraum messen und analysieren. Basierend auf diesen Daten können sie die optimale Ressourcenzuweisung für jedes System ermitteln. Diese Systeme können im Anschluss auf den realen Workload angepasst werden.

  3. Hybrides Rechenzentrum mit Single-Point-of-Control:

    Ein hybrides Rechenzentrum, das sowohl eigene Ressourcen als auch Public-Cloud Dienste nutzt, kann eine sinnvolle Lösung für viele Fälle sein. Dies erlaubt eine bessere Anpassung an den Bedarf, eine höhere Skalierbarkeit und eine effektivere Nutzung von Spitzenlasten. Dabei müssen die Systeme nach ihrer Geschäftskritikalität und den Compliance Anforderungen bewertet werden. Die Verwaltung einer hybriden Umgebung sollte durch eine zentrale Plattform erfolgen, die einen umfassenden Überblick über alle Ressourcen bietet und gleichzeitig Sicherheit und Compliance sicherstellt. Mit HPE «Private Cloud Business Edition» (HPE PCBE) können Sie Ressourcen bei den führenden Public-Cloud-Anbietern erfassen und überwachen. Die Nutzung von Public Cloud-Diensten wie Microsoft Azure bringt nicht nur wirtschaftliche und technische Vorteile, sondern bietet auch einen ökologischen Beitrag für eine nachhaltige IT-Infrastruktur. Microsoft hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 mit seinen Azure-Rechenzentren klimapositiv zu sein. Dies bedeutet, dass sie mehr erneuerbare Energien erzeugen werden, als sie verbrauchen.[1] Die Nutzung der Public Cloud ermöglicht eine Zentralisierung der IT-Ressourcen, was zu einer effizienteren Nutzung und geringeren Emissionen führt. Mit dem «Pay as you go»-Modell zahlen Kunden nur für die Ressourcen, die sie tatsächlich nutzen, was zu Kosteneinsparungen und einer Reduzierung des Energieverbrauchs führt.

  4. Modernisierung der lokalen Rechenzentrumskapazitäten

Nachdem die bestehenden Systeme optimiert und gegebenenfalls in die Public-Cloud-Dienste integriert wurden, verbleibt der notwendige und tatsächliche Workload im eigenen Rechenzentrum. Dies ermöglicht es, die Modernisierungskosten der Server-Hardware auf ein Minimum zu reduzieren. Darüber hinaus verringern sich durch den Einsatz neuerer und leistungsfähigerer CPUs der Platzbedarf, der Energieverbrauch und die Wartungskosten der Serverinfrastruktur erheblich. So kann der Workload laut HPE von elf Servern der Gen 8 (2016) auf einem einzelnen System der Gen11 (2024) betrieben werden:

Zukunftsbeständige IT_Server

[1] Microsoft is committed to achieving zero carbon emissions and waste by 2030 - CEE Multi-Country News Center

Durch diese vier Schritte können die Rechenzentrumskapazitäten optimiert und gleichzeitig die CO-Emissionen sowie die Betriebskosten reduziert werden. Frage jetzt ein Datacenter Assessment an, um zu erfahren, wie viele Ressourcen du einsparen kannst: Datacenter-Assessment (bithawk.ch). Für weitere Informationen über neue Trends und Produkte kannst du unseren Blog abonnieren.

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