Java wird gebührenpflichtig

Erstellt von Heiri Bättig am 12.02.2019 13:17:45
Heiri Bättig
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Oracle wird nach Januar 2019 keine weiteren Updates von Java SE 8 zur gewerblichen Nutzung auf seinen Download-Sites veröffentlichen. Kunden, die weiterhin Zugriff auf kritische Fehlerkorrekturen und Sicherheitslücken, sowie eine allgemeine  Wartung von Java SE 8 oder früheren Versionen  benötigen, können einen langfristigen Support über Oracle Java SE Advanced erhalten. 

Oracle Java SE Advanced Desktop oder Oracle Java SE Suite.

Für weitere Informationen und Details, wie Sie einen längerfristigen Support für Oracle JDK 8 erhalten, finden Sie in der Oracle Java SE Support-Roadmap.

Kostenloste Beratung Lizenzierungssituation

Den Link zur Roadmap finden Sie hier.

Die geänderte Lizenzierung von Oracle Java hat zur Folge, dass Unternehmen vor Anfang 2019 Informationen zu jeder Anwendung, auf der Java SE 8 läuft, sammeln und identifizieren müssen. Dadurch wird sichergestellt, dass Kosten sowie das Risiko einer möglichen Nichteinhaltung dieser Vorgaben bei Software-Audits, während der kommenden Jahre korrekt eingeschätzt werden können.

Wie sind die Lizenzkosten von Oracle Java?

Die weltweite Preisliste von Oracle-Technologie vom 1. Mai 2018 enthält die aktuellen Preise in US-Dollar

Unsere Empfehlung zum Einsatz von OpenJDK:

OpenJDK ab Version 9 ist identisch («interchangeable») wie OracleJDK. Alle bestehenden Java Applikationen sollten damit laufen. Wir empfehlen, für jede Applikation entsprechende Tests durchzuführen. OpenJDK erscheint OHNE den kommerziellen Support und OHNE Enterprise Features. Dies bedeutet, dass Sie auch bei dringenden Sicherheitslücken keine Updates erhalten. Die Enterprise Feature werden primär von den JAVA Entwicklern eingesetzt. Wir empfehlen regelmässige Updates der OpenJDK Version und die Rücksprache mit dem jeweiligen Applikationshersteller.

 

Wir empfehlen folgendes Vorgehen:

  • Assessment:
    Für welche Apps wird die Java-Umgebung überhaupt noch benötigt?
    Bei Web-Apps ist dies heute fast nicht mehr existent. Desktop-Apps gibt es noch einige; Java Runtime Environment (JRE) wird aber häufig vom Hersteller mitgeliefert.
  • Assessment bei Apps, die Java benötigen:
    Liefert der Hersteller ein eigenes JRE mit, oder muss man selbst etwas installieren?
    Die Hersteller liefern ein separates JRE oder ein JLink, der direkt in der App «hineinkompiliert» ist.


Vier mögliche Umsetzungsstrategien:

1. Variante: 
Gemäß mitgeliefertem Java des App-Herstellers.

2. Variante:
Falls nichts mitgeliefert wurde, muss die alte OracleJRE 8, die nicht mehr gepatched wird, eingesetzt werden.

3. Variante:
Alternativ: Man verwendet OpenJDK in der geeigneten Version und macht ausreichend Testings.

4. Variante:
Man lizenziert OracleJRE und bekommt weiterhin Patches.


Kostenloste Beratung Lizenzierungssituation

 

Weitere wichtige Informationen:

  • Aktuell können Patches noch auf der Webseite von Java.com heruntergeladen werden. Für Non-Commercials soll dies noch bis Ende 2020 der Fall sein. Diese Patches konnten bisher auch für Commercial Use eingesetzt werden. Heute ist dies lizenztechnisch jedoch nicht mehr erlaubt.
  • Es ist oft so, dass viele Java Versionen, die vom Hersteller mitgeliefert werden, jahrelang nicht gepatched werden. Das Gleiche gilt auch dann, wenn der Hersteller Java mit JLink in die Applikation «hineinkompiliert» hat. In diesem Fall muss der Hersteller einen neuen Build der App mit neuem Java ausliefern.
  • Für unsere Kunden, die bei uns ein Java-Software-Abonnement haben, bedeutet dies, dass wir ab April 2019 entweder:

(1) OracleJRE 8 mit den neusten Patches ausliefern, wobei in diesem Fall der Kunde Lizenzen benötig, oder

(2) dass die Kunden OpenJDK 8 mit Patches erhalten. Das Testing der Apps liegt beim Kunden.

Gerne stehen wir Ihnen für eine Beratung Ihrer spezifischen Anforderungen zur Verfügung.

Kostenloste Beratung Lizenzierungssituation

 


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